Die Ackerbauepoche der 3./4. Klasse - wie sie in Wörme stattfinden kann
Die Acker- oder Feldbauepoche findet seit 95 Jahren in vielen Waldorfschulen statt und war ein weit vorausschauender Griff innerhalb des Waldorflehrplanes. Dabei haben sich unter-schiedliche Formen entwickelt. Hier möchten wir beschreiben, was in den letzten 25 Jahren in Wörme entstanden ist.
Der schönste Anfang besteht in einem Erntefest - kurz nach den Sommerferien - auf dem Hof, bei dem neben Tänzen, Spielen, Gedichten und Liedern Getreide und Brot von der vierten an die dritte Klasse feierlich übergeben wird.
Erntedank beinhaltet für uns den Dank an Schöpfer(mächte), Geschöpfe und Naturgewalten aber eben auch den Dank an die Menschen die die Kulturlandschaft, Kulturpflanzen, Haustiere und Ackerboden entwickelt haben. In altersgemäßer Form kann man in der Ansprache zusätz-lich Gedanken zum Anthropozän und zum Menschen als Helfer der Götter mit einbeziehen.
Zu diesem Tag gehört das Wahrnehmen des Geländes durch einen Spaziergang oder ein Spiel.
Danach kommen die Kinder noch dreimal bis viermal auf den Hof um das säen vorzubereiten, zu säen und das Getreide manchmal schon im Schnee keimen zu sehen.

Bemeßt den Schritt! Bemeßt den Schwung! Die Erde bleibt noch lange jung!
Dort fällt ein Korn, das stirbt und ruht. Die Ruh ist süß. Es hat es gut.
Hier eins, das durch die Scholle bricht. Es hat es gut. Süß ist das Licht.
Und keines fällt aus dieser Welt, und jedes fällt, wie's Gott gefällt.
Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898)