...von der Besonderheit
und von der 1. und 2. Wahl
Sie essen gerne Chicorée?
Sie lieben ihn als Salat- mit Mandarinen-, Apfel- oder Bananenenstücken?
..... mit Joghurt- oder Honig-Zitronen-Soße?
Sie knabbern ihn unangemacht?
Sie backen ihn im Auflauf?
Kaufen Sie gerne Chicorée aus der Region?
..... zum Beispiel aus Wörme?
Bevorzugen Sie 1. oder 2. Wahl?
Wundern Sie sich über seine ungewöhnliche, unterschiedliche Wuchsformen?
Ärgern Sie sich auch manchmal, dass seine Zubereitung schwer fällt, obwohl Sie einen so
hohen Preis zahlen mussten?
Was ist Chicorée?
Wo wächst er?
Wie wächst er?
Im Folgenden werden Sie zunächst etwas allgemein über den Chicorée erfahren. Dann wir der
Hauptunterschiede zwischen konventionellem und biologisch-dynamischen Chicoréeanbau
beleuchtet werden, um schließlich auf die Problematik des Jahres 2006/07 einzugehen.
1. Botanische Einordnung
Die botanische Bezeichnung für Chicorée ist Chicorium intybus L.. Er zählt zu den
Zichoriengewächsen und zu der Familie der Korbblütler. Er ist zum Beispiel nahe
verwandt mit den Endiviensalaten und dem Löwenzahn.
2. Kultur-historische Einordnung
Die ursprüngliche Heimat der Zichoriengewächse ist noch nicht geklärt. Möglicherweise
stammen sie von einer Wildform im Mittelmeergebiet ab.
In der Antike diente die Wurzel der Wegwarte Römern und Griechen als Heilpflanze
gegen Augenleiden und Vergiftungen. Im germanischen Kulturkreis wurde sie zur
Herstellung von Zaubertränken verwendet. Über mittelalterliche Klöster gelangte sie
nach Europa und wurde hier zur Gewinnung von Kaffeeersatz angebaut. 1873 wurde bei
der internationalen Gartenausstellung von Gand der Chicorée als neues Gemüse
vorgestellt. Seitdem hat er in ganz Europa ausgebreitet.
Die Menschen machten sich die Eigenschaft des Chicorée zu nutze, dass er unter
geführten Bedingungen bereits ab Herbst statt erst im Frühsommer des
darauffolgenden Jahres Blätter treibt. So hatten sie in einer vitaminarmen Jahreszeit
frisches Blattgemüse zur Verfügung.

Der Chicoréeanbau beginnt im Frühjahr mit der Aussaat auf dem Feld und endetzwischen Herbst und Frühjahr des darauf folgenden Jahres mit der Ernte deseingeschlagenen Chicorées. Beim Einschlagen kommt es darauf an, dass sich die Chicoréewurzel in einem 8°C wärmeren Milieu, als der Chicoréespross befindet. Nur,wenn dies der Fall ist, bildet die Pflanze den gewünschten festen Kolben aus. Es gibtverschiedene Maßnahmen, mit der diese Bedingung geschaffen wir.

Es sind die oben genannten Besonderheiten in Wörme, an denen festzuhalten uns diese
Jahr besonders herausforder(te)n.
Wir arbeiten mit der Natur. So entsteht ein Gleichgewicht im Menschen und in der
Pflanze.
Wir sind abhängig von der Natur.
Sommer 2006
Nach einem späten Frühjahr war es sehr trocken und heiß. Deshalb reifte der Chicorée auf dem Feld nicht gut aus.
Herbst 2006 bis Frühjahr 2007
Er war ungewöhnlich warm. Die Außenluft reicht(e) nicht aus, um den nötigen Temperaturunterschied bei der Treiberei zu erreichen.
Im Laden und auf dem Markt begegneten Sie vor allem deshalb einem ungewöhnlich aussehenden Chicorée:
Ich nenne ihn den Chicorée „Blumenstrauß“. Seine Blätter stehen ihm wirr vom Kopfe ab, sie drehen sich, schlagen Haken, um sich plötzlich wieder in die Länge zu strecken.
Sie sind druckempfindlich und aufwändig zu putzen. Auch ihr Geschmack ist ein eigener.

Sagen Sie JA zu diesem Chicorée?
Akzeptieren Sie den trockenen Sommer?
Akzeptieren Sie den warmen Winter?
Akzeptieren Sie deren Auswirkungen auf das Leben?
Akzeptieren sie das Veränderte Wachstum des Chicorée?
Akzeptieren Sie eine Verunsicherung unsererseits?
Greifen Sie zu!?
Ich sage ja, mir schmeckts. Guten Appetit!
Ursula Froemel, für die Wörmer Gärtner